Deutscher SportpresseBall 2019 Seite 9 „Singen ist unser Sport“ Ruth Pointer von den „Pointer Sisters“ über Musik, Familie und Lampenfieber Viele nutzen ihre Musik, um Sport zu machen. Klar, Hits wie „I’m so excited“ oder „Jump (For My Love)“ gehen direkt vom Ohr über Hirn und Herz in die Beine. Heute Abend sind die „Pointer Sisters“ Haupt- act beim SportpresseBall. Ob sie was mit Sport am Hut haben, welche Musik sie hören und warum sie Deutschland mö- gen, das hat Ruth Pointer (Mitte) vorher im Interview verraten. Sie ist zwar nicht von Anfang an dabei, aber das „älteste Mitglied“ der „Pointer Sisters“. srau Pointer, welche Art Sport treiben Sie denn? Ich treibe überhaupt keinen Sport. Aber Sie mögen Sport. Klar. Ich bin ein großer Basketball-Fan. Lakers und Celtics, das sind meine Teams. Meine zwei älteren Brüder waren sehr gu- te Basketballer, und mein Cousin Paul spielte auch für die Celtics in Boston. Deshalb ist Basketball bei mir die Num- mer eins. Auf Platz zwei ist gleich Foot- ball – und da schlägt mein Herz für die Patriots. Was sonst, ich lebe schließlich in New England. Wer ist denn Ihrer Meinung nach der wichtigste Sportler aller Zeiten? Muhammad Ali. Und die wichtigste Sportlerin? Serena Williams. Sie machen keinen Sport, aber Sie singen wunderschön. Ja, Singen, das ist unser Sport. Das wirkt, denn Sie sehen wirklich fantastisch aus. Danke, ich tue, was ich kann. Ich mache drei- oder vielmal die Woche Workout. Die „Pointer Sisters“ sind sehr bekannt und bekommen wohl hunderte Anfragen. Warum haben Sie zugesagt, beim SportpresseBall aufzutreten? Wir mögen Deutschland. Die Menschen hier sind so nett, wir werden immer sehr gut behandelt, das Essen ist sehr gut und die Hotels sind schön – was willst du War das anders früher? Als wir mit den „Pointer Sisters“ im Studio waren und mit Musikern aufnahmen, spiel- ten sie Dinge, die uns bewegten und auf die wir reagierten mit unsren Stimmen. Diese Gefühle kannst du in den Songs hören. Ist es denn möglich, heute noch einen Hit zu schreiben? Ich glaube schon. Die meisten, die ich höre, sind Kooperationen von früheren und heuti- gen Künstlern. Sozusagen das beste aus beiden Welte. Ich wäre bereit, so etwas zu machen. Wer wäre der Richtige? Ich liebe Timbaland. Und was hindert Sie? Ich kenne ihn doch nicht. Sie sind Ruth Pointer. Sie müssen nur seine Nummer wählen und sagen: Hallo, da bin ich. Ja, jetzt wo Sie es sagen (lacht). Vergessen Sie dann bitte nicht, dass ich Ihnen den Tip gegeben habe. Nein, auf keinen Fall. Mal ehrlich. Wird es irgendwann einen Hit geben, der Ihren Vorstel- lungen entspricht? Ich warte auf jemanden, der ein Album macht, das so klingt wie das alte Zeug, wie Marvin Gaye, The Isley Brothers oder Steve Wonder. Das wäre doch genau der richtige Job für Sie. Vielleicht. Aber wir nehmen im Moment nichts auf. Warum denn nicht? Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Publikum lieber die Songs hört, die uns populär gemacht haben. Wenn wir neue Sachen spielen, schauen sie uns nur an. Sie wollen an eine Zeit erinnert wer- den, als sie jung waren. Apropos erinnern. Wissen Sie noch, wo sie am 9. November 1989 waren? Nicht wirklich. Wahrscheinlich war ich in Malibu, weil ich kurz zuvor meinen späte- ren Ehemann kennengelernt hatte, den ich 1990 geheiratet habe. Heizten ab Mitternacht ein und posierten vorher auf dem Roten Teppich: Die „Pointer Sisters“. Issa (von links), Ruth und Sadako. mehr? Deshalb ist es so, dass wir immer zusagen, wann immer wir gefragt werden, ob wir irgendwo in Deutschland auftreten können. Erst vergangenes Jahr tourten wir hier mit „Night of the Proms“. Wir ver- bringen hier stets eine wunderbare Zeit. Warum? Sie sind doch schon so lange im Geschäft. Aber ich bin auch die letzte Schwester, die mit der Gruppe auftritt. Ich singe mit mei- ner Tochter Issa und mit meiner Enkelin Sadako. Das ist ein Riesenspaß. Dann können sich die Leute heute Abend auf ein fetziges Konzert freuen? Natürlich. Wir werden alle unsere Hits spielen. Bei diesem Auftritt werden wir nicht von einer Band begleitet, sondern singen zum Band. Und – sind Sie aufgeregt? Ich bin immer aufgeregt. Eben Familybusiness Ja, genau. Gibt es denn deutsche Musiker, die Sie hören? Ich liebe David Garrett. Oh my god. Warum? Naja, er ist ganz schön anzuschauen. Und das erste Mal, dass wir bei „Night of the Proms“ mitgemacht haben, war er auch dabei. Damals noch sehr jung, etwas schüchtern, und wir haben ihn ganz gut kennengelernt. Seitdem verfolge ich seine Laufbahn. Und es ist eine Freude, ihn beim Musikmachen zu beobachten. Ich liebe seine Musik. Gab es denn auch in den 80ern deutsche Musiker, die Sie mochten? Ich war so naiv und wusste nichts von den verschiedenen europäischen Kulturen. Ich wusste nicht, ob jemand aus Deutschland, England oder Frankreich kam. Klar gab es da einige, deren Musik ich hörte, aber ich könnte nicht sagen, aus welchem Land sie kamen. Seit 1971 gibt es die Pointer Sisters, und seitdem hat sich unheimlich viel im Musikgeschäft verändert. Nur zum Guten? Auf der einen Weise schon, denn es ist nun vieles günstiger als früher. Etwa dass wir heute hier spielen, ohne Band, nur vom Band. Das hätten wir früher nicht so hinbekommen. Auch für viele junge Musi- ker ist es gut, weil es ihnen erlaubt, Dinge zu tun, die früher nicht möglich waren. Aber was ich in der heutigen Musik ver- misse, ist das Element der ehrlichen emo- tionalen Verbindung zwischen dem Musi- ker und dem Künstler. Ich kann es in viel alter Musik spüren. In neuer Musik nicht. Das klingt alles so mechanisch. Magdalena Neuner (links) und Laura Dahlmeier mit ihrem Pegasos-Preis in der Kategorie „Legende des Sports“. Schauspielerin Marie-Luise Marjan und Lambertz- Chef Hermann Bühlbecker. Moderierten am Roten Teppich die Ankunft der Stars und Sternchen: Stephanie Harrer (links) und Caroline Bos- bach. Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler mit Gat- te Arto Bryggare. Ballgeflüster Erich Laaser erlebte ein ganz besonderes Jubiläum. „1989 habe ich den Deutschen SportpresseBall das erste Mal moderiert“, sagte der Sportjournalist rückblickend. Es folgten zwei weitere Auflagen, ehe er beruflich nach Hamburg zog und seinen Posten als Präsident des Vereins Frankfurter Sportpresse an Walter Mirwald weitergab. Seit nunmehr 1999 fungiert Laaser (67) als Vorsitzender des Verbands Deutscher Sportjournalisten und gehört somit weiterhin zu den Veranstaltern des Balls. IMPRESSUM Deutscher SportpresseBall 2019 Anzeigen-Sonderveröffentlichung der Frankfurter Societäts-Medien GmbH, 9. November 2019 Veröffentlicht in: Frankfurter Neue Presse, Höchster Kreisblatt, Taunus Zeitung, Nassauische Neue Presse, F.A.Z.-Rhein-Main-Zeitung, RheinMainMedia GmbH (RMM) Frankenallee 71–81 · 60327 Frankfurt am Main Geschäftsführer: Achim Pflüger Projektleitung: Simone Wagenhaus Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Katja Sturm Redaktion: Katja Sturm, Harald Joisten, Enrico Sauda, Sebastian Semrau, Stefanie Liedtke, Judith Dietermann, Jutta Failing, Simone Wagenhaus. Fotos: Chris Christes, Salome Roessler, Rainer Rüffer, Leonard Hamerski, Bernd Kammerer, Enrico Sauda, Maik Reuß, M.C. Hildebrand, dpa. Layout: J. Franzen Produktion: J. Franzen, Oliver Brück Druck: Frankfurter Societäts-Druckerei Kurhessenstr. 4–6 64546 Mörfelden-Walldorf Weitere Detailangaben siehe Impressen der oben aufgeführten Veröffentlichungen.